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Schlagader der Energiewende: Gleichstromverbindungen A-Nord

Bis 2030 soll 65 Prozent des in Deutschland produzierten Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Ein Großteil dieser Energie soll durch Windkraft gewonnen werden. Hierzu entstehen insbesondere in der Nordsee leistungsstarke Windparks. Der hier erzeugte Strom muss dorthin transportiert werden, wo er verbraucht wird, d.h. die Windparks müssen an das Übertragungsnetz angeschlossen werden. Da die vorhandenen Höchstspannungsverbindungen bereits ausgelastet und zum Teil sogar überlastet sind, müssen neue Übertragungswege geschaffen werden. Bei der Gleichstromverbindung A-Nord handelt es sich um eine ca. 300 Kilometer lange Erdkabelverbindung, welche zukünftig eine Leistung von bis zu 2 Gigawatt übertragen kann.

Die TABERG Ingenieure GmbH ist bereits seit dem Jahr 2018 in der Bearbeitung geotechnischer, umwelttechnischer sowie bodenökologischer Fragestellungen zu Erarbeitung der Planfeststellungsunterlagen für die 3 Planfeststellungsabschnitte in Niedersachsen tätig.

Im Rahmen der geotechnischen Vorerkundung wurden vorhandene Unterlagen sowie Kartenwerke ausgewertet und auf dieser Grundlage ein geo- und umwelttechnisches Untersuchungskonzept erarbeitet. Zur Umsetzung der Baugrunderkundung haben wir die Planung, Ausschreibung, Bauüberwachung und fachgutachterliche Begleitung der Arbeiten übernommen. Insgesamt wurden ca. 260 Großbohrungen und Drucksondierungen (ca. 5.000 Bohrmeter!) sowie ca. 2.800 Bohrsondierungen und Rammsondierungen (ca. 22.000 Bohrmeter!) ausgeführt. Eine besondere Herausforderung war dabei die Erkundung der Baugrundverhältnisse unterhalb der Ems im Mündungsbereich bei Emden. Hierzu wurden Bohrungen und Drucksondierungen bis in 40 m Tiefe im Deichvorland sowie mit Hilfe von schwimmenden Bohrplattformen auf dem Wasser ausgeführt. Aufgrund bodenschutzfachlich relevanter Fragestellungen wurden zudem zahlreiche Standorte durch unser bodenkundliches Fachpersonal charakterisiert (Bodenansprache nach KA 5).

Anhand der vorliegenden Ergebnisse und in enger Zusammenarbeit mit weiteren Fachplanern sowie der Vorhabenträgerin (Amprion GmbH und Amprion Offshore GmbH) wurden die Unterlagen zur Einreichung der Planfeststellung (z.B. geotechnischer Bericht) erstellt.

Neben den bautechnisch relevanten Aspekten stellt sich zudem die Frage nach ökologischen Auswirkungen der geplanten Erdkabelverbindung. In Zusammenarbeit mit der Universität Trier sowie der delta h Ingenieurgesellschaft mbH erfolgte eine bodenökologische Bewertung der betriebsbedingten Wärmeemissionen auf Basis einer Modellierung anhand von ausgewählten und repräsentativen Leitprofilen für den 300 km langen Trassenverlauf. Bei der ökologischen Bewertung wurden die Auswirkungen auf die natürliche Bodenwärmedynamik, den Bodenwasserhaushalt, den Nährstoffhaushalt sowie die Stickstoffdynamik und die organische Bodensubstanz, die Vegetation und Landwirtschaft sowie auf Bodenorganismen und Stoffwechselaktivitäten behandelt.

Im März 2023 wurden die Planfeststellungsunterlagen für die ersten beiden Abschnitte (ca. 107 km) bei der zuständigen Bundesnetzagentur eingereicht. Die bauliche Umsetzung soll 2024 beginnen und insgesamt ca. 3 Jahre in Anspruch nehmen.

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